Wasserstoffperoxid-Nebel desinfiziert die Busse auf Sylt
DiosolGenerator gegen Viruspartikel
Die Verkehrsunternehmen in Ferienregionen setzen in der Coronapandemie auf ein Extra-Plus an Sauberkeit und Hygiene: Die Sylter Verkehrsgesellschaft (SVG) testet jetzt den Einsatz eines DiosolGenerators, der ihre Busse regelmäßig desinfiziert. Auf Deutschlands größter Insel kommen Einheimische und Touristen in nahezu klinisch reinen Bussen besser weiter.
Um Fahrgäste und Busfahrer vor einer möglichen Ansteckung mit dem Coronavirus zu schützen, hat die Sylter Verkehrsgesellschaft (SVG) ein neuartiges System zur Hygieneprävention angeschafft. Zusätzlich zu den bisherigen Reinigungsmaßnahmen werden die Busse regelmäßig mit Diosol, einem Breitband-Desinfektionsmittel auf Basis von Wasserstoffperoxid, ausgesprüht. Zum Einsatz kommt dabei der sogenannte DiosolGenerator der Firma DIOP. Das Unternehmen aus dem Wetteraukreis in Hessen hat sich auf die Flächenreinigung in Krankenhäusern und im Pflege-Sektor sowie in der Gastronomie und der Lebensmittelbranche spezialisiert.
Was leistet der DiosolGenerator im Bus?
Die rund 40 Fahrzeuge der Sylter Busflotte werden – zusätzlich zur normalen Innenreinigung – alle zwei Tage mit Hilfe des DiosolGenerators umfassend dekontaminiert. Dabei wird das Desinfektionsmittel in schwebefähigen Micro-Aerosolen gleichmäßig im gesamten Fahrzeug verteilt und dringt selbst in kleinste Spalten und Zwischenräume. Diesen Prozess nennt man Kaltvernebelung. Nach Herstellerangaben kann der feine Diosolnebel Viruswolken inaktivieren und macht die Busse nahezu klinisch rein. 90 bis 120 Minuten pro Fahrzeug dauert das dreidimensionale Desinfektionsverfahren, das beispielsweise auch in Krankenwagen genutzt wird und vom Robert-Koch-Institut anerkannt ist. Im öffentlichen Personennahverkehr ist der Einsatz des DiosolGenerators bislang allerdings noch einmalig.
Wie funktioniert das Hygienekonzept im Sylter Nahverkehr?
Neben dem Einsatz des DiosolGenerators hat die SVG viele
weitere Maßnahmen zum vorbeugenden Infektionsschutz umgesetzt.
Auch die normale tägliche Reinigung wurde intensiviert,
Kontaktflächen wie Haltestangen, -griffe und -schlaufen werden
verstärkt gesäubert. Im Fahrerbereich wurden alle Busse mit
Plexiglasscheiben ausgestattet, sodass Fahrgäste beim
Einsteigen ausreichend Abstand zum Fahrer halten. Während der
Fahrt werden die Busse regelmäßig gelüftet; soweit dies
technisch möglich ist, öffnen die Fahrzeugtüren an allen
Haltestellen automatisch. Darüber hinaus wurde der
Ticketvertrieb über Apps oder Angebote wie die Sylter Sparcard
ausgebaut.
Das
Hygienekonzept der SVG
wird begleitet von einer umfangreichen Fahrgastinformation. In
einer breit angelegten Imagekampagne im Print- und
Onlinebereich stellt das Verkehrsunternehmen seine
Hygienemaßnahmen sowie das neue System zur Desinfektion seiner
Fahrzeuge vor – und stärkt so das Vertrauen seiner Fahrgäste
in Pandemiezeiten.