Menschen fahren mit Maske Bus Menschen fahren mit Maske Bus

Verkehrsunternehmen erweitern digitale Angebote

Kundenkomfort erhöhen,
ÖPNV-Erlebnis verbessern

Ob kontaktloses Zahlen, die Abbildung aller Mobilitätsangebote oder Echtzeitinformationen: Die Corona-Pandemie hat die Digitalisierung nochmals beschleunigt – auch bei Bus und Bahn. Zahlreiche Verkehrsunternehmen optimieren ihre Apps – und erleichtern ihren Fahrgästen so die Nutzung von Bus und Bahn.

Um die Mobilitätswende und damit auch die Klimaschutzziele zu erreichen, ist die konsequente Digitalisierung aller Prozesse ein wesentlicher Schlüssel – unterstreicht Ingo Wortmann, Präsident des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV): „Die digitale Transformation des öffentlichen Verkehrs erhöht den Komfort und den Nutzen für jede Kundin und jeden Kunden durch individuellere Angebote, einfacheren Ticketerwerb und eine passgerechtere Fahrgastinformation. Auch in den betrieblichen Abläufen, der Wartung und Instandsetzung von Fahrzeugen und Infrastruktur oder bei der Planung und Durchführung von Baumaßnahmen steckt noch viel Digitalisierungspotenzial für die Branche. Das müssen wir schnellstmöglich angehen und nutzen. Denn mit Blick auf die Erreichung der Klimaschutzziele im Verkehrssektor bis 2030 müssen wir schneller werden. Und die Digitalisierung ist dabei ein wesentlicher Faktor für die Umsetzungsgeschwindigkeit und die Wirtschaftlichkeit unserer Projekte.“ Und tatsächlich tut sich einiges in der Branche.

Denn die Digitalisierung macht den ÖPNV attraktiver für Menschen. Vor genau diesem Hintergrund sind Verkehrsunternehmen drauf und dran, ihre digitalen Angebote für eine höhere Nutzerfreundlichkeit zu optimieren. Ein Beispiel sind die Stadtwerke Krefeld (SWK)

Neuer NRW-Tarif: Die SWK erneuern ihre App

Rund 100.000 Fahrgäste in Krefeld und Umgebung befördert die SWK täglich. Um ihnen die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs möglichst angenehm zu machen, hat das Verkehrsunternehmen seiner App nicht nur ein neues Design, sondern auch neue Angebote und Funktionen verpasst.

Seit Anfang Januar bildet die SWK unter dem Motto „Alles in einer App!“ unterschiedliche Services in ihrer App ab. Dazu zählen neben Fahrplänen, einer Kartendarstellung, Informationen zu Haltestellen auch Verbindungsinformationen in Echtzeit. Integriert ist neben Bus und Bahn auch der On-Demand-Service mein SWCAR.

Um noch schneller von A nach B zu kommen, können Fahrgäste Strecken darüber hinaus favorisieren. Und: Natürlich können auch Tickets über die SWK App gekauft werden. Tarife müssen ÖPNV-Nutzer*innen dafür nicht kennen, denn die App sucht die richtige Preisstufe automatisch aus. Bezahlt wird ganz einfach per Paypal, Lastschrift oder Kreditkarte.

In der SWK App ist auch eezy.nrw eingebunden. Dabei handelt es sich um den neu eingeführten und flächendeckenden eTarif für Bus und Bahn in ganz NRW. Mit eezy.nrw werden Fahrten elektronisch erfasst. Die Handhabung ist denkbar einfach: Beim Einsteigen checken sich Fahrgäste in Bus und Bahn ein – und beim Aussteigen wieder aus. Abgerechnet wird nach Luftlinie und somit nach der kürzesten Entfernung.
 

Mobility inside: Eine App für ganz Deutschland

Der deutsche ÖPNV besteht aus einer Vielzahl an Verkehrsunternehmen und -verbünden. Übergreifende Mobilität erleichtert nicht nur das Reisen durch Deutschland, sondern fördert auch die Verkehrswende und den Klimaschutz. Eine App, die genau darauf einmünzt, ist Mobility inside (Mi).

Voraussichtlich im März geht Mi, das alle Verkehrsmittel in ganz Deutschland unter einem Dach vereinen will, als White-Label-App an den Start – und kann dann im das regionale Design der Verkehrsunternehmen und -verbünde übernommen werden: Ob Bus, Bahn oder Bike-, Car- oder E-Scooter-Sharingdienst, mit Mobility inside können sich Fahrgäste über bundesweite Angebote informieren, Tickets buchen und bezahlen. Die App bündelt die Services aller teilnehmenden Mobilitätsanbieter und macht lokale Angebote überregional verfügbar. Damit wird das Reisen in ganz Deutschland vereinheitlicht und erleichtert.

Jörg Puzicha, Geschäftsführer von Mobility inside, erklärt: „Mit Mobility inside schaffen wir nicht nur eine gemeinsame Plattform für Auskünfte und Vertrieb für Bus und Bahn; das Projekt will auch den Durchbruch weiterer innovativer Angebote beschleunigen. Ein Beispiel sind technische Komponenten bei der On-Demand-Mobilität. So kann Mobility inside einen unverzichtbaren Beitrag leisten, dass die Branche schneller neue Angebote zur Mobilitätswende umsetzen kann.“

Nach aktuellem Stand beteiligen sich neben dem Fernverkehr bislang 13 Partner. Damit werden rund 40 Millionen der Einwohner*innen Deutschlands abgedeckt. Weitere werden sicherlich folgen. Bislang mit von der Partie sind:

  • Karlsruher Verkehrsverbund GmbH (KVV)
  • Mitteldeutscher Verkehrsverbund GmbH (MDV)
  • Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH (MVV)
  • Nahverkehrsverbund Schleswig-Holstein GmbH (NAH.SH)
  • Nordhessischer Verkehrsverbund GmbH (NVV)
  • Rhein-Main-Verkehrsverbund GmbH (RMV)
  • Verkehrsgemeinschaft Grafschaft Bentheim (VGB)
  • Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN)
  • Verkehrsverbund Rhein-Neckar GmbH (VRN)
  • Verkehrsverbund Rhein-Ruhr AöR (VRR)

Übrigens Fahrgäste, die schon eine App der teilnehmenden Partner auf ihrem Smartphone installiert haben, müssen sich nicht neu umgewöhnen. Grund: Mobility inside kann Partner-Apps anbinden und sie quasi im Hintergrund fit machen – das ist das Prinzip der White-Label-App. Geschäftsführerin Britta Salzmann kündigt hierzu an: „Der erste Schritt ist eine White-Label-App für alle Partner, gefolgt von Schnittstellenanbindungen, die die Funktionen von Mobility inside in den bestehenden Partner-Apps verfügbar machen."